DORA-Compliance: Sicher durch den digitalen Compliance-Wald für Mittelstand & Finanzbranche
Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Rand eines dichten, unüberschaubaren Waldes. Überall ragen Bäume in den Himmel, die Wege verzweigen sich, und irgendwo in der Ferne hören Sie das Summen Ihrer IT-Systeme.
Dieser Wald ist kein gewöhnlicher – es ist ein neuer Wald, welcher durch die DORA Verordnung entstanden ist.
Dieser Wald ist bereits seit dem 17. Januar 2025 für alle Finanz- und Versicherungsunternehmen in der EU Pflicht. Die DORA Verordnung (Digital Operational Resilience Act) legt neue, einheitliche Regeln für den Umgang mit sog. IKT-Risiken fest. IKT-Risiken sind Gefahren, die entstehen, wenn Computer, Software oder digitale Systeme ausfallen, angegriffen werden oder nicht so funktionieren, wie sie sollten. Ziel ist es, dass Banken, Versicherungen, Finanzunternehmen und ihre IKT-Dienstleister, wie z. B. FinTechs oder andere KMU auch im Sturm digitaler Bedrohungen sicher navigieren können.
Ich begleite Sie auf dieser Reise – pragmatisch, praxisnah und mit einem klaren Fahrplan, der Sie Schritt für Schritt durch den Compliance-Wald führt. Dabei ist gerade die Beschreibung als eine Wanderung durch den Wald hilfreich, um schnell festzustellen wo Sie an welcher Stelle stehen.
Wer muss DORA-Compliance umsetzen?
Der DORA-Compliance-Wald ist weit und betrifft viele Akteure im Finanz- und Technologiebereich:
- Traditionelle Finanzunternehmen: Banken, Versicherungen, Pensionsfonds, Zahlungsdienstleister
- Moderne FinTechs: Digitale Zahlungsanbieter, Kryptobörsen, E-Geld-Institute
- Investmentbranche: Wertpapierfirmen, Fondsgesellschaften, Handelsplätze
- IKT-Dienstleister: Cloud-Anbieter, Softwareentwickler, Rechenzentren
Der Weg durch den DORA-Compliance-Wald: 15 Etappen zur Umsetzung
Auch KMU müssen oft in diesen Wald hinein, allerdings mit vereinfachten Anforderungen. Der Pfad ist für ein FinTech-Startup schmaler als für eine Großbank, aber beide müssen die Grundsicherheitsregeln einhalten. Und gerade weil viele KMU als sog. IKT-Dienstleister für Finanzunternehmen oder andere tätig sind, müssen auch diese zumindest mittelbar die DORA-Verordnung einhalten. Hier haben viele meiner Kunden bereits seit Anfang des Jahres Fragebögen, Vertragsergänzungen und Anfragen zur Umsetzung der DORA-Verordnung erhalten. Daher soll der nachfolgende Teil einen Weg zeigen, wie pragmatisch die wichtigsten Punkte angegangen werden können.
Diese 15 Schritte bringen Sie sicher ans Ziel und erfüllen die DORA-Anforderungen pragmatisch. Am besten sollte bei der ersten Etappe angefangen und dann überprüft werden, bei welcher Etappe man anfangen sollte. Den es kann natürlich sein, dass bereits einige Etappen im Unternehmen umgesetzt sind.
1. Gap-Analyse – Die Karte des Waldes zeichnen
Ermitteln Sie, wo Ihre aktuellen Prozesse bereits DORA-konform sind und wo noch Lücken klaffen.
Tipp: Ein einfaches Ampelsystem hilft, Schwachstellen schnell zu erkennen. Auch hierzu gibt es diverse Tools / Excel Listen, welche dabei unterstützen.
2. Management Commitment – Den Kompass ausrichten
Ohne Rückhalt der Geschäftsleitung ist der Marsch riskant. Sichern Sie sich klare Unterstützung und Ressourcen.
3. Projektstruktur – Die Expeditionsleitung benennen
Bestimmen Sie, wer den Marsch anführt (Projektleiter) und wer als Kernteam mitgeht.
4. Grundlagenschulung – Das Team mit der Landschaft vertraut machen
Jeder Mitwanderer muss die Grundregeln von DORA kennen.
Tipp: Kurze Einführungssessions für alle, vertiefte Workshops für Schlüsselrollen.
5. Governance-Strukturen – Wegweiser und Meldepunkte setzen
Legen Sie Rollen, Entscheidungswege und Meldepflichten fest, damit niemand im Wald die Orientierung verliert.
6. Risikomanagement aufbauen – Gefahrenkarten erstellen
Erarbeiten Sie Richtlinien, Bewertungskriterien und Notfallprozesse, um Gefahren früh zu erkennen und abzuwehren.
7. IKT-Assets identifizieren und bewerten – Den Proviant zählen
Listen Sie alle Systeme, Anwendungen und Dienste auf, die kritisch für Ihr Geschäft sind, und bewerten Sie deren Bedeutung.
8. Strategie für Resilienz entwickeln – Routen für Schlechtwetter planen
Bestimmen Sie, wie Sie im Fall von Cyberangriffen oder Systemausfällen reagieren und den Betrieb aufrechterhalten.
9. Sicherheitsmaßnahmen umsetzen – Den Rucksack sichern
Setzen Sie technische und organisatorische Maßnahmen um: Firewalls, Zugriffskontrollen, Patch-Management, Verschlüsselung.
10. Business Continuity – Das Notfallzelt aufstellen
Backups, Wiederanlaufstrategien und klare Notfallpläne sichern Ihr Unternehmen auch bei Stürmen.
11. Drittparteien prüfen – Die Brückenbauer kontrollieren
Überprüfen Sie alle IT-Dienstleister, passen Sie Verträge an, definieren Sie Exit-Strategien und führen Sie Risikoanalysen durch.
12. Awareness-Training – Die Gruppe wachsam halten
Schulen Sie regelmäßig Mitarbeiter und Partner, damit Gefahren rechtzeitig erkannt werden.
13. Meldeverfahren für Vorfälle etablieren – Das Horn für den Notruf
Definieren Sie, wie Vorfälle erkannt, dokumentiert und innerhalb der DORA-Fristen gemeldet werden.
14. Testszenarien regelmäßig durchführen – Feuerprobe im Lager
Führen Sie Resilienztests, Penetrationstests und Simulationen durch, um Ihre Pläne unter realistischen Bedingungen zu prüfen.
15. Kontroll- und Reviewmechanismen – Regelmäßig den Kompass prüfen
Nutzen Sie Dashboards, interne Audits und Management-Reviews, um sicherzustellen, dass Ihre Route stimmt.
Warum KMU von DORA profitieren können
Die DORA-Umsetzung ist auf dem ersten Blick eine weitere Bürde. Aber so sollte sie nicht gesehen werden. Gerade für KMU ist sie keine bürokratische Pflichtübung, sondern ein echter Entwicklungsschub für das Unternehmen:
- Stärkere Sicherheitskultur – Ihr Team erkennt Risiken früher und handelt souveräner.
- Bessere Kontrolle über IT-Assets – Sie wissen jederzeit, welche Systeme kritisch sind und wie sie geschützt werden.
- Mehr Vertrauen bei Kunden und Partnern – Sicherheit wird zum Verkaufsargument.
- Wettbewerbsvorteil – Während andere noch nach dem Weg suchen, sind Sie schon sicher unterwegs.
Am Ziel – und doch geht die Reise weiter
Wer den DORA-Compliance-Weg gegangen ist, hat mehr erreicht, als nur Vorschriften zu erfüllen:
- Sie haben Ihr Unternehmen widerstandsfähiger gemacht.
- Sie können sicherer planen, schneller reagieren und gelassener auf Veränderungen reagieren.
- Sie haben Strukturen, die dauerhaft tragen – nicht nur bis zur nächsten Prüfung.
Ihre nächsten Schritte
- Bestandsaufnahme Ihrer IKT-Landschaft
- Lücken priorisieren
- Quick Wins umsetzen
- Ressourcen für 2025/2026 einplanen
- Frühzeitig Expertise aufbauen
Jetzt starten – mit einem Guide, der den Weg kennt
DORA muss keine zusätzliche Last sein. Richtig angegangen, wird es zu einem Weg, der Ihr Unternehmen stabiler, sicherer und wettbewerbsfähiger macht. Wir setzen genau dort an, wo Sie aktuell stehen – ob Sie gerade erst am Waldrand stehen oder schon mitten in der Umsetzung stecken.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihren individuellen, pragmatischen DORA-Fahrplan entwickeln – und Sie sicher ans Ziel bringen.
Kontaktieren Sie uns noch heute – und machen Sie den ersten Schritt zu einer Compliance-Strategie, die wirklich Mehrwert bringt.